spielart – werkstatt für sprache, kommunikation und bewegung
aneke wehberg
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regula mentha
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Städtische Bühnen Erfurt/ Vereinigte Bühnen Krefeld-Mönchengladbach/ Stadttheater Bern/ Stadttheater Luzern/ Deutsches Nationaltheater Weimar/ Kantonalgymnasium Alpenquai/ Schule Schwab Gut Bern/ Junge Bühne Bern/ Sardine Sauvage/ BFF Bern/ BVS Bern/ Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum Luzern/ Architekturbüro Metron Bern/ Haus der Religionen Bern/ HelloWelcome Luzern/ reischreisch, Solution Focus München/ Pädagogische Hochschule Bern/ Höhere Fachschule für Tourismus Luzern/ Nordeuropainstitut Humbold Universität zu Berlin/ MSH Hamburg Fachbereich "kunstanaloges Coaching"
Die Zusammenarbeit mit Aneke Wehberg-Herrmann und Regula Mentha hat seit vielen Jahren entscheidend dazu beigetragen, in unseren mulikulturellen Klassen eine wertvolle Grundlage für das Zusammenleben aufzubauen.
Schule Schwabgut, Bern im Juni 2016
Seit 1999/2000 arbeitet spielart regelmässig in unserer Schule.Die Schule Schwab Gut unterrichtet Schülerinnen und Schüler ab dem 5.bis zum 9.Schuljahr. Mittlerweile haben über 90 % der Schülerinenn und Schüler einen Migrationshintergrund, Viele wachsen in sogenannt bildungsfernen Elternhäusern auf. Der Anteil der Familien, die durch die Sozialhilfe unterstützt werden müssen, ist im Vergleich zu anderen Schulen in Bern gross. Seit 1999 sind an der Schule zahlreiche kleine und grössere Projekte mit spielart erarbeitet worden: so unter anderem Theaterprojekte, Gedichtprojekte, Tanzprojekte, Theater- Tanz- Projekte, " Kinder schreiben und lesen vor Bildern im Kunstmuseum" und andere. Zu einem Schuljubiläum 2011 hat spielart mit 120 Kindern und Jugendlichen der Schule " Romeo und Julia" in einer eigens für die Schule erarbeiteten Fassung auf die Bühne gebracht. In den letzten Jahren hat spielart vermehrt auch Projekte angeboten, die der Förderung des Klassen- und damit Lernklimas dienen, dies für Klassen, die in der Oberstufe neu zusammengestellt worden sind. Für die Abschlussklassen, deren Schülerinnen und Schüler sich für weiterführende Ausbildungsstellen bewerben müssen, wurden gezielt Projekte angeboten, die das Thema " sprechen vor Leuten" bearbeiten.
Die Arbeit mit spielart musste sorgfältig aufgebaut werden, denn die Expertinnen nehmen eine andere Rolle ein, als die Lehrperson sie innehat. Sie kommen von aussen und repräsentieren eine andere, in den Augen der Schülerinnen und Schüler, echte Welt – das wirkliche Leben.
Die jahrelange Zusammenarbeit ist eine Bereicherung für die Schule auf verschiedenen Ebenen.
Einen grossen Gewinn sehe ich darin, dass eine weitere Person die Schülerinnen und Schüler aus einem unterschiedlichen Blickwinkel wahrnimmt. Die Expertinnen und Experten bringen eine andere Sensibilität ein, sehen die Schülerinnen und Schüler noch einmal von einer neuen Seite und sprechen sie auf einer Ebene an, die im normalen Unterricht weniger zum Tragen kommt. Dadurch entwickeln die Lernenden Stärken, die für ihr gesamtes Lernen wichtig sind. In der engen Zusammenarbeit erleben die Lernenden die Wirkung von gegenseitigem respektvollem Umgang. Viele Schüler können in ihrem Umfeld zu wenig solcher grundsätzlichen Erfahrungen machen. Die Zusammenarbeit Klasse – Lehrperson – Profis aus Theater, Ballett, Musik und Tanz bietet den Jugendlichen ein Netz, das sie auf verschiedenen Ebenen einbindet und stärkt: Beziehung, Gefühl, Körper, Geist und Seele.
Durch intensive theaterpädagogische Trainingsverfahren werden Fortschritte im Vermögen des responsiven Handelns erzielt. Die Parameter, an denen dies festzumachen ist, sind etwa: Die Klarheit und Differenziertheit der sprachlichen und körpersprachlichen Präsentation, die Selbstsicherheit und Konzentriertheit auf den inneren Vorsatz, die Fähigkeit zur deutlichen Körperhaltung sowie zum „Aushalten“ von situativer Spannung und von Blickkontakten, die Fähigkeit einessinnvollen Aufnehmens oder Ausgrenzens von Interventionen des Publikums, die Fähigkeit zur Selbst- und Situationskontrolle.
Dass dieser Kompetenzzuwachs Einfluss auf die Selbstbeurteilung und auf das Selbstbewusstsein hat, lässt sich im Alltag erkennen durch mehr Freude und Zufriedenheit, erhöhte Lernmotivation, konstruktivem Umgang mit Mitschülerinnen und Mitschülern und mit dem Lehrpersonal.
Die Zusammenarbeit mit ausserschulischen Expertinnen und Experten birgt Risiken in sich. Sie muss bewusst gestaltet und ausgehandelt werden. Sie gelingt, wenn sich die ausserschulischen Profis auf die die Bedingungen der Schule einlassen, sich als Teil des Kollegiums betrachten und bereit sind, im Kontext der Schule auch Verantwortung zu übernehmen. Sie kennen die Zielsetzungen der Schule und unterstützen den Prozess zur Zielerreichung. Genau das ist spielart durch ihr kontinuierliches Wirken an unserer Schule gelungen. Mit ihrer hohen Arbeitsqualität und durch ihre Professionalität der Arbeitsweise erreichen sie grosse Akzeptanz im Kollegium, bei den Lernenden sowie bei den Eltern und Schulbehörden. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit den immer gleichen Expertinnen und Experten ist es uns gelungen, eine neue Schulkultur aufzubauen.
Die Erfahrungen mit den Projekten und mit den ausserschulischen Künstlern und Künstlerinnen sind sehr positiv. Sie haben in unserer Schule den Dialog über das „wie lehren und lernen wir“ in konstruktiver Weise angeregt. Ständig in Projekten zu arbeiten kann anstrengend sein. Die Resultate beweisen, dass es sich lohnt.
Alpenquai
Was kann, was soll die Schule leisten? In der neuen Produktion der Kantonsschultheatergruppe werden kritische Fragen gestellt.
" ... Es ist bemerkenswert, wie sich die 29 Schülerinnen und Schüler mit Hilfe eines professionellen Leitungsteams in ihre Rollen hinein versetzen. Den perfekten Schliff in Licht, Choreografie, Musik , Bühnenbild und Kostümen gab ein Team von professionellen Theaterschaffenden. Das Resultat ist sehr gelungen..."
Seit 2007 arbeiten wir jedes Jahr mit Aneke und Regula von Spielart zusammen. Mehrere Klassen haben die Möglichkeit an den Schulungen teil zu nehmen. Aneke ist eine Schauspielerin, die ihr Fach versteht, die Jugendlichen – manchmal gnadenlos – spiegelt, sie aber immer positiv unterstützt. Sie fordert die Lernenden heraus und fördert ihre noch verborgenen Stärken. Regula reflektiert und begleitet im Gespräch. Sie fasst zusammen, fragt nach und beschreibt die Arbeit. Nach jeder Schulungseinheit findet eine kurze Standortbestimmung statt, die wir manchmal per Mail vertiefen und gleichzeitig den nächsten Anlass besprechen. Wir haben beide Frauen immer professionell und authentisch erlebt. Jedes Jahr sind wir von Neuem begeistert von Regula und Aneke und Ihrer Art, mit unseren Lernenden zu arbeiten.
Seit 2009 leiten Aneke Wehberg Herrmann und Regula Mentha den Theaterkurs an unserer Schule und als Prorektor und Theaterkoordinator hatten und haben wir das Glück , ihre Arbeit nah begleiten zu dürfen.
Mit den 8 Aufführungen, die sie seither auf unsere Aulabühne inszeniert haben, haben sie das Theaterschaffen an unserer Schule auf eine neues , sehr hohes Niveau gehoben, was sich auch objektiv an der Verdreifachnug bis Vervierfachung der Teilnehmer am Theaterkurs sowie an dem stetig wachsenden Publikumszuspruch messen lässt. Aus der Homepage unserer Schule kann man sich ein Bild über die Projekte machen.
https://ksalpenquai.lu.ch/veranstaltungen/kanti _theater
Bei ihrer Arbeit sind Frau Wehberg Herrmann und Frau Mentha nie in Routine verfallen, sondern haben sich und den jugendlichen Schauspielerinnen und Schauspielern immer neue Herausforderungen gestellt und Akzente gesetzt. Als Beispiel möchte ich die Inszenierung des Sommernachttraums ( 2013) erwähnen, bei welcher neben den rund 40 Teilnehmerinnen des Theaterkurses auch zwei Regelklassen mitwirkten. Es war bewundernswert, zu beobachten, wie die organisatorischen und pädagogisch-didaktischen Herausforderungen eines solchen Grossprojektes souverän gemeistert wurden und dabei aber immer ein offenes Ohr und Aufmerksamkeit für jede Einzelne und jeden Einzelnen vorhanden war.
Wir sind auch sehr erfreut über die pädagogische Wirkung der sorgfältig geplanten Probearbeit. Wir beobachten, dass die Theaterkursteilnehmenden gerade auch im persönlichen Bereich viel profitieren und insbesondere ein gesundes Selbstvertrauen und sicheres Auftreten stark gefördert wird. Dies wird uns immer wieder auch von den Schülerinnen und Schülern in Rückmeldungen bestätigt.